Schurwolle

Bezeichnung für alle durch die Schur vom Schaf gewonnenen Wollen im Sinne des Textilkennzeichnungsgesetzes (TKG). Danach wird der Begriff nur verwendet, wenn die Faser »niemals in einem Fertigungserzeugnis enthalten war und weder einem anderen als dem zur Herstellung des Erzeugnisses erforderlichen Spinn- oder Filzprozess unterlegen hat noch einer faserschädigenden Behandlung oder Benutzung ausgesetzt war«. Kurzzeichen WV nach DIN 60 001 Teil 4.

Vom lebenden Schaf geschoren und erstmalig verarbeitet, ist Schurwolle somit die hochwertigste Wolle. Nach der Schur sind zu unterscheiden:

  • Lammwolle (erste Schur nach 6 Monaten)
  • Jährlingswolle (Schur nach 12 Monaten)
  • Einschurwolle (Schur erfolgt einmal im Jahr)

Die verschiedenen Schafrassen lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen, deren Wolle je nach Qualität zu unterschiedlichen Produkten verarbeitet wird:

Merinoschafe

Diese Rasse liefert die meiste Wolle, als Spitzenwert von einem Schaf bis zu 10 kg pro Jahr. Merino-Wolle besitzt eine besonders starke Kräuselung und Elastizität. Sie gehört zu den feineren Wollen und wird vorwiegend im Bekleidungsbereich eingesetzt.

Kreuzzuchtschafe (Crossbreds)

Hierunter sind die Rassen zusammengefasst, die aus der Kreuzung von Merinos und englischen Schafrassen hervorgegangen sind. Diese Wolle besitzt eine größere Faserlänge und höhere Festigkeit und wird vorwiegend zu Teppichen, Teppichböden und Möbelbezugstoffen verarbeitet.

Englische Rassen

Zu dieser Gruppe gehören die meisten lokalen Schafrassen, sie sind auf der ganzen Welt heimisch. Aus ihrer Wolle entstehen oft ganz landestypische Produkte, wie z.B. die berühmte Schottische Wolle für Matratzen vom Border Leicester-Schaf oder die Original Shetland-Pullover.